So wichtig wie die Trinkwasser- versorgung war (ist) natürlich auch die Abwasserentsorgung.
1929/30
wurden die ersten dezentralen Mischwassersysteme in der Alt-Stadt
Malchow verlegt. Der erste Auftrag für die landwirtschaftliche
Abwasserverwertung von neu gebauten Gefangenen- und Wohnsiedlungen wurde
im Juli 1939 erteilt.
Die Lösung sah
eine mechanische Abwasserreinigung am Karpfenteich Malchow vor und wurde
über ein Abwasserpumpwerk einer Waldverrieselung zugeführt. Im Winter
wurde auf Rieselfelder gefördert. Der Trockenwetterabfluss betrug 760
m³/d. Die Anlage wurde bis 1976, dem Bau des neuen Teppichwerkes,
betrieben.
Das Abwasser von neuen
Stadtteilen wie z.B. Neue Heimat, Sandfeld wurde ungeklärt in den Recken
eingeleitet. Eine schwere Typhusepedemie beschleunigte die Entwicklung
der zentralen Abwassererschließung in den Jahren 1950 - 1955. 1976 wurde
die alte Kläranlage am heutigen Standort errichtet.
Das
technologische Schema bestand aus Langsandfang, Bogenrechen, Emscher -
Brunnen, Trockenbeete, Sozialgebäude für 4 Personen und 3 Garagen. Der
Krebssee wurde als Nährstofffalle und Verregnungsspeicher genutzt. Diese
Form der Abwasserreinigung und Verwertung wurde bis 1996 betrieben.
Danach
wurde die alte Kläranlage zurückgebaut. Neubaugebiete und
Wohnungsneubau wurden schrittweise im Trennverfahren erschlossen. Die
Stadt Malchow war 1989 zu 53% erschlossen. Die Qualität der umliegenden
Oberflächengewässer wurde in die Wassergüte III und IV eingestuft.