Fernwärme – Eine Technologie im Aufwind
In den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden in vielen Orten Deutschlands Fernwärmenetze gebaut und erfolgreich betrieben. Mit der Privatisierung der Energiewirtschaft in den 90er und 2000er Jahren geriet die meist kommunale Fernwärme aus dem Fokus der Politik und wurde nur stiefmütterlich weiterentwickelt.
Im Zuge der anstehenden Energie- und Wärmewende und auf Druck der Bevölkerung wurden jedoch die Potenziale der Fernwärmenetze wieder erkannt: Fernwärmenetze liefern flexibel und sicher hohe Wärmemengen an Gebäude und Stadtteile und ermöglichen eine effiziente und nachhaltige zentrale Wärmeerzeugung. Die zentrale Wärmeerzeugung kann sich dabei den aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Randbedingungen anpassen, ohne dass jedes einzelne Gebäude umgestellt werden muss. Kommunale Fernwärmebetreiber wie die Stadtwerke Malchow liefern dabei faire Preise, ohne sich auf Kosten der Wärmekunden zu bereichern. Der Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) stellt auf seiner Homepage umfangreiche Informationen zur Rolle der Fernwärme in der Wärmewende bereit.
Die Fernwärme bietet viele Vorteile
Die Fernwärme bietet den Bürgerinnen und Bürgern viele Vorteile:
- nicht der Kunde, sondern der Fernwärmebetreiber ist für die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben verantwortlich.
- nicht der Kunde, sondern der Fernwärmebetreiber muss seine Erzeugung neuen technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen anpassen.
- sehr geringer Wartungsaufwand
- keine Vorhaltung von Lagern und größeren Räumlichkeiten
- kein Schornstein / Schornsteinfeger notwendig
- keine wiederkehrende Auseinandersetzung mit Preisen und Energieanbietern
- öffentliche Preisformel basierend auf Indizes des statistischen Bundesamtes
- keine kurzfristigen Preissprünge
- langfristige Vertragssicherheit
- alle Nutzer im Netz zahlen denselben Preis: Solidarsystem, keine Bevorzugung Einzelner
- keine Abzocke, keine private Bereicherung, da die Stadtwerke ein 100 % kommunales Unternehmen sind
- kein kostspieliger Einbau von Niedertemperaturheißkörpern wie oft bei Wärmepumpen notwendig
- eine Fernwärme-Hausüberhabestation ist meist deutlich günstiger als eine Wärmepumpe oder ein Gaskessel
- die Lebensdauer einer Fernwärme-Hausübergabestation ist in der Regel deutlich höher als bei Wärmepumpen
- die Stadtwerke bieten Ihnen faire Finanzierungsmodelle für Hausanschluss und Technik
- keine Verbrennung im eigenen Haus
- kein Gas, Kein Strom, nur warmes Wasser
- Versorgung bei Gasmangellage abgesichert (Not-Heizöl-Reserven der Stadtwerke)
- bereits heute 37 % erneuerbare Energien bei Wärmeerzeugung
- bis 2030: > 50 % erneuerbare Energien
- bis 2045: 100 % erneuerbare Energien
- Einsatz von stadteigenem Biogas aus der Region
- Einsatz von grünem Strom aus regionaler Erzeugung
- betrieben und gewartet durch Mitbürger
- hohe lokale Wertschöpfung
Wir setzen auf einen Technologiemix bei der Wärmeerzeugung
Aktuell erfolgt die zentrale Wärmeerzeugung durch ein Biogas-Blockheizkraftwerk (BHKW) sowie durch mehrere Gaskessel im Heizhaus im Biestorfer Weg. Das eingesetzte Biogas stammt dabei aus der Biogasanlage der Stadtwerke Malchow in Groß-Kelle bei Röbel. Mit der Modernisierung des Wärmenetzes wird nun auch die Erzeugung flexibler und ökologischer aufgestellt.
So sollen in den nächsten Jahren weitere Biogas-BHKWs, Großwärmepumpen und mit PV-Strom betriebene Direktheizungen eingesetzt werden. Aber auch klassische Gas-Brennwert-Thermen für die Spitzenlastabdeckung sind geplant. Dafür wird derzeit das alte Heizhaus in der Straße der Jugend wieder in Betrieb genommen. Das Netz hat zukünftig also wieder zwei Erzeugungsstandorte. Die Stadtwerke Malchow setzen in der Fernwärme bewusst auf einen Technologiemix und nicht dogmatisch auf einzelne Energieträger.
Der Netzausbauplan in Malchow
Derzeit sind 36 Gebäude mit insgesamt etwa 900 Wohneinheiten an die Fernwärme angeschlossen. Es werden also über 1.500 Malchowerinnen und Malchower mit Fernwärme versorgt. Neben den größeren Mehrfamilienhäusern nutzen auch Schulen, Kindertageseinrichtungen, Sporteinrichtungen und kleinere Wohngbäude die Vorzüge der Fernwärme. Das Einzugsgebiet des Netzes umfasst im Wesentlichen das Gebiet um den Clara-Zetkin-Ring sowie die Neubausiedlungen im Westen der Stadt.
Innerhalb des Programms „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)“ erfolgt aktuell eine Erweiterung des Bestandsnetzes. Der Anschluss weiterer Mehrfamilienhäuser im Bereich Friedenstraße („Netzerweiterung Süd“) konnte Mitte 2025 bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Geplant sind weiterhin der Neubau einer Versorgungsleitung im Alt-Schweriner Weg und der Kirchenstraßen („Netzerweiterung Nord“) sowie der Bau einer Fernwärmeleitung zur Erschließung der Fleesenseeschule und der benachbarten Sporteinrichtungen („Netzerweiterung West“). Weitere Planungen zum Netzausbau bestehen nicht.

Sie können die Entwicklung des Malchower Fernwärmenetzes auch online verfolgen. Wir haben den Trassenverlauf in das Kartenportal des Landes eingespielt. Die Karten werden jedes Jahr aktualisiert. Wir danken dem Land Mecklenburg-Vorpommern für die Unterstützung.
Hier gelangen Sie zum Kartenportal (Stand 01.01.2025): Energieatlas M-V
In der Kartenauswahl links können Sie unter dem Punkt „Wärme“ das Netz „Fernwärmeleitungen Malchow“ einblenden.
Mein neuer Fernwärme-Anschluss
Für Hauseigentümer im derzeitigen Versorgungsgebiet und den geplanten Ausbau- und Potenzialgebieten besteht die Möglichkeit, sich an das Fernwärmenetz anzuschließen. Der Anschluss von Einfamilienhäusern ist aber in der Regel nur wirtschaftlich, wenn diese in unmittelbaren Nähe einer Fernwärmeleitung liegen. Kontaktieren Sie uns einfach und wir prüfen gemeinsam, ob ein Fernwärmeanschluss für Ihr Gebäude realisierbar und wirtschaftlich ist.
Die Herstellung eines Hausanschlusses für Fernwärme meist etwas teuer als beispielsweise ein Gas-Hausanschluss. Dies hat insbesondere mit dem etwas größeren Querschnitt der Leitung zu tun. Die Kosten für einen Fernwärmeanschluss werden – wie bei anderen Medien auch – in der Regel nach dem tatsächlichen Aufwand abgerechnet. Dabei sind insbesondere die Kosten für den Tiefbau sowie die Material- und Montagekosten entscheidend.
Für Mehrfamilienhäuser, bei denen sich die Anschlusskosten auf viele Wohneinheiten verteilen, ist die Abrechnung nach Aufwand ein sehr faires Modell. Auch sind die Kosten für die Hausgemeinschaft in der Regel gut abzubilden.
Für Besitzer von Einfamilienhäusern bedeutet das Abrechnungsmodell nach Aufwand oft jedoch eine größere finanzielle Hürde, weil die Investition bezogen auf die Wohneinheit bzw. die Familie recht hoch ausfallen können. Um dies zu verhindern, bezuschussen die Stadtwerke Malchow den Anschluss von Einfamilenhäusern individuell. Ziel dabei ist, dass die Kosten maximal 2.000 Euro über denen eines Gashausanschlusses liegen. Ein Fernwärmehausanschluss für Einfamilienhäuser ist deshalb schon ab etwa. 5.000 Euro zu haben.
Sie können aber die Kosten für den Hausanschluss aber auch noch weiter senken – und das sehr stark. Der Staat fördert einen Fernwärme-Hausanschluss mit bis zu 70 %!
Mit der Hausübergabestation wird die von Ihrem Gebäude benötigte Wärmeenergie bedarfsgerecht aus dem Fernwärmenetz entnommen. Die Hausübergabestation beinhaltet einen oder mehrere Wärmetauscher sowie verschiedenen Regelmodule. Sie ist nicht größer als eine typische Gasbrennwerttherme und kann in der Regel problemlos statt dieser in die Hausverteilung eingebunden werden. Die Lebensdauer einer Hausübergabestation ist aber meist deutlich höher als die einer Heizung, da weniger verschleißanfällige Baugruppen wie Brenner oder Verdichter verbaut sind. Auch der Wartungsaufwand ist geringer und die wiederkehrende Prüfung durch den Schornsteinfeger entfällt. Die Kosten für eine Station sind abhänig von der Übertragungsleistung und der technischen Ausstattung und fangen bei Einfamilienhäusern bei etwa 3.000 Euro (brutto) an. Auch für die Übergabestation gibt es eine staatliche Förderung.

(schwarze Leitungen: Vor- und Rücklauf der Fernwärmeleitung aus der Straße)
Wenn Sie die Investitionen für Ihren Hausanschluss und die Hausübergabestation aktuell nicht stemmen können oder wollen, bieten Ihnen die Stadtwerke Malchow attraktive Modelle zum Mietkauf an. Sie zahlen dann die Investition innerhalb von 10 Jahren ganz bequem mit Ihren monatlichen Raten ab. Außerdem haben Sie kaum Aufwände. Wir kümmern uns dann auch um die Installation der Hausübergabestation und deren Wartung. Verbaut werden dabei qualitativ hochwertige Stationen der Firma Gluth Anlagenbau GmbH aus Neubrandenburg.
Jetzt Kunde bei den Stadtwerke Malchow werden
Sorgenfrei Heizen im Fernwärmenetz der Stadtwerke – Bequem, zukunftssicher und fair.
Von Malchower für Malchower.